Eltern erreichen und empowern

Fachtagung: Gelingensbedingungen und Herausforderungen einer diversitätsbewussten Eltern- und Familienbildung am 24.11.2022

Rückblick

Mit rund 70 Teilnehmenden fand am 24. November die Fachtagung „Eltern mit Einwanderungsgeschichte erreichen und empowern – Gelingensbedingungen und Herausforderungen einer diversitätsbewussten Eltern- und Familienbildung in Düsseldorf statt, zu der das Elternnetzwerk NRW geladen hatte. Den Auftakt der Veranstaltung bildeten die Grußworte von Erol Celik, Vorstandsvorsitzender des Elternnetzwerks, sowie Lorenz Bahr, Staatssekretär im Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen. Beide würdigten das zahlreiche Erscheinen der Teilnehmenden und ihr gemeinsames Interesse, die Erreichbarkeit und das Empowerment von Eltern mit Einwanderungsgeschichte sowie die Diversitätsorientierung in der Familienbildung zu erhöhen.

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    Jede Familie bringe eine große Bandbreite an individuellen Kompetenzen und Potenzialen mit, erklärte der Staatssekretär in seiner Begrüßungsrede. Dieser Vielfalt Rechnung zu tragen, gesellschaftliche Dominanzverhältnisse zu hinterfragen und Anerkennungs- und Teilhabechancen zu ermöglichen, seien grundlegende Ziele der Bildungs- und Integrationsarbeit in NRW. 


    Den theoretischen Einstieg in die Fachtagung bildeten zwei Fachvorträge. Prof. i.R. Dr. Veronika Fischer, langjährige Professorin an der Hochschule Düsseldorf, legte ein Augenmerk auf die Bedeutung von Bildungsketten in der Eltern- und Familienbildung und verwies auf die Notwendigkeit, das Übergangsmanagement (Vermittlung von Eltern an weiterführende Angebote) durch Beratung zu verbessern. Michaela Zufacher von der Technischen Hochschule Köln gewährte einen Einblick in ihre Untersuchungen zu Empowerment in der Eltern- und Familienbildung und definierte anhand einer Charakterisierung der Angebotslandschaft unterschiedliche Empowermentformate in der Praxis. 


    Thema der anschließenden Talkrunde war das Projekt „Eltern mischen mit – Mitwirken heißt verändern!“ des Elternnetzwerks NRW. Zu den Talkgästen gehörten Ayfer Candan, eine von neun Trainer*innen der Elternmoderator*innen, Dr. Lars Meyer, Berater und Prozessbegleiter des Projekts, sowie Neslihan Aksoy, Leitung des Elternnetzwerks NRW, die ihre individuellen Perspektiven zu den Gelingensbedingungen des Projekts teilten. Die Stimme der knapp über 200 fortgebildeten Elternmoderator*innen war Hanan Al Sayyed Ahmad. Sie berichtete in der Talkrunde von ihren eigenen Erfahrungen als Mutter mit Einwanderungsgeschichte und den Hürden, die sie im Kita- und Schulalltag ihrer Kinder erlebte. Ihre Erfahrungen motivierten sie, sich zur Elternmoderatorin fortbilden zu lassen, um andere Eltern mit Einwanderungsgeschichte zur Mitwirkung an Kita und Schule zu ermutigen und ihre Ressourcen als aktive Bildungsbegleiter*innen ihrer Kinder zu aktivieren. 


    Den letzten Teil der Fachtagung bildeten Workshops zu drei unterschiedlichen Räumen der diversitätsbewussten Eltern- und Familienbildung: Kommune, Schule und Migrant*innenorganisationen. Neben exemplarischen Kurzinputs von Arlin Cakal-Rasch (Leitung KI Wuppertal), Annika Ahrens (Leitung Familiengrundschulzentren Mönchengladbach) sowie Necibe Dumanoğlu (Begegnungs- und Fortbildungszentrums muslimischer Frauen e.V. aus Köln) hatten die Teilnehmenden hier die Möglichkeit, miteinander zu diskutieren. Im Fokus standen Stärken der spezifischen Akteur*innen, das Potenzial von Kooperationen sowie Herausforderungen, die sich bei der Umsetzung von diversitätsbewussten Elternbildungsangeboten stellen. 

Einladung

  • Die Fachtagung richtet sich an Einrichtungen der Eltern- und Familienbildung, Akteur*innen der Integrationsarbeit, an zivilgesellschaftliche Institutionen der Eltern- und Familienbildung (Vereine, Initiativen etc.) sowie an wissenschaftliche Fachexpert*innen.


    Familien mit Einwanderungsgeschichte sind eine relevante Adressat*innengruppe der Eltern- und Familienbildung. Auch wenn es nicht die eine Lösung für diversitätsbewusste Elternbildungsangebote gibt, so muss es Anspruch der Eltern- und Familienbildung sein, den unterschiedlichen materiellen, sozialen und kulturellen Ressourcen der Familien Rechnung zu tragen. Ein umfassender Diversity-Prozess innerhalb der Eltern- und Familienbildung richtet auch den Blick nach innen und fragt, welche Entwicklungen in den Einrichtungen selbst notwendig sind, um Zugangsbarrieren für Eltern und Erziehende mit Einwanderungsgeschichte abzubauen und ihr Empowerment zu ermöglichen. Zwei Fachvorträge greifen diese Vorüberlegungen auf und gestalten den theoretischen Einstieg in die Fachtagung.


    So heterogen die Adressat*innengruppe ist, so vielfältig sind auch die Akteur*innen der Eltern- und Familienbildung – von den klassischen Familienbildungsstätten bis hin zu lokalen Selbsthilfeangeboten von Migrant*innenselbstorganisationen. Im Rahmen der Fachtagung möchten wir die unterschiedlichen Kompetenzen dieser Akteur*innen sowie die Synergieeffekte, die durch ihre Kooperation und Vernetzung entstehen, in den Blick nehmen. 

  • Einladung und Programm

    Vorträge

    Prof. i.R. Dr. Veronika Fischer referiert zum Thema „Familienbildung – diversitätsbewusst und inklusiv“. Heraus-forderungen und Gelingensbedingungen“ und geht insbesondere auf die Notwendigkeit einer interkulturellen Öffnung von Angeboten und Einrichtungen der Eltern- und Familienbildung ein. Michaela Zufacher behandelt das Thema "Empowerment von Eltern mit Migrationsgeschichte – Ausgewählte Aspekte aus dem Kontext der Eltern- und Familienbildung" und nimmt Benachteiligungsstrukturen, bzw. die Notwendigkeit einer Überwindung dieser, für Eltern mit Einwanderungsgeschichte in den Blick. 


    Workshops

    In Workshops werden drei unterschiedliche Räume der Eltern- und Familienbildung (Kommune, Schule, Migrant*innenselbstorganisationen) und ihre spezifischen Strategien und Herausforderungen mit diversitätsbewussten Bildungsangeboten für Eltern in den Fokus gerückt. 


    Einladung und Programm stehen hier zum Download bereit.

  • Anmeldung

    Aufgrund der begrenzten Teilnehmendenzahl bitten wir, pro Einrichtung maximal zwei Personen anzumelden. 

    Anmeldefrist ist der 18.11.2022.

    Die Anmeldung ist beendet.

  • Veranstaltungsort und -zeit

    Adresse:

    Gerhart-Hauptmann-Haus

    Bismarckstraße 90

    40210 Düsseldorf


    Datum und Uhrzeit:

    24.11.2022

    10.00 - ca.16.00 Uhr

Hier für Ihre Fragen

Neslihan Aksoy-Krüger

Leitung

Eva Cynkar

Referentin

T: 0211 - 63 55 32 61

E: eva.cynkar@elternnetzwerk-nrw.de

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